September 2024
«Ich kann immer auf Unterstützung zählen»
Tina Berger – pflegende Angehörige bei der SPITEX Region Konolfingen
Seit drei Jahren ist Tina Berger aus Schlosswil als pflegende Angehörige bei der Spitex Region Konolfingen angestellt. Sie schätzt vor allem, dass sie stets denselben Ansprechpartner hat und immer auf Unterstützung zählen kann.
Vor 40 Jahren wurde bei Beat Berger eine seltene motorische Erkrankung diagnostiziert, die ihn nun im Alter zunehmend einschränkt. Der 81-Jährige ist mittlerweile auf den Rollstuhl angewiesen und kann tägliche Routinen wie Aufstehen, Körperpflege, den Gang zur Toilette und Ankleiden nicht ohne fremde Hilfe verrichten. Auch das Essen muss gabelfertig beziehungsweise mundgerecht vorbereitet sein.
«Seit vier Jahren helfe ich meinem Mann als pflegende Angehörige. Seit drei Jahren bin ich dafür bei der Spitex Konolfingen angestellt», erzählt Ehefrau Tina Berger. Die Spitex übernimmt werktags am Morgen die pflegerischen Aufgaben. Tagsüber und am Abend übernimmt Tina Berger diese Arbeit. «Am Abend sind es dieselben Routinen wie am Morgen, einfach rückwärts», schmunzelt sie. Einzig die Beine müssen noch eingecremt werden. «Das ist sehr wichtig!» Am Wochenende ist sie allerdings auf sich alleine gestellt. «Dann unterstützt mich meine Tochter bei der Mobilisierung meines Mannes.» Rund zwei Stunden pro Tag werden Tina Berger von der Spitex Region Konolfingen für die Pflege ihres Mannes bezahlt.
Ihr Alltag als Ehepaar sei sonst ganz normal, findet Tina Berger. «Ich bin dankbar, dass mein Mann geistig noch so fit ist und wir ohne fremde Hilfe gemeinsame Ausflüge machen können.»
Für ihren Arbeitgeber ist die 74-Jährige des Lobes voll: «Ich bin froh, dass ich immer denselben Ansprechpartner habe und bei Problemen auf rasche Hilfe zählen kann.» Sie schätzt ebenfalls den regelmässigen Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen. Die Spitex organisiert dafür regelmässig Anlässe in Grosshöchstetten. Rund 12 Personen würden jeweils der Einladung Folge leisten. Bei diesen Treffen werde Vieles aus dem pflegerischen Alltag angesprochen. Dankbar ist sie zudem, dass die Spitex für sie einspringt, wenn sie einmal ohne ihren Mann unterwegs ist.
Sie hat bereits gehört, dass dies nicht bei allen Firmen und Institutionen, die pflegende Angehörige anstellen, so ist. «Bei einem Treffen hat jemand erzählt, dass man andernorts ziemlich auf sich allein gestellt sei, wenn es bei der Pflege der Angehörigen beispielsweise um Unterstützung oder Stellvertretung durch Dritte geht.» Das sei bei der Spitex Region Konolfingen ganz anders: «Herr Muff leistet echte Pionierarbeit», findet Tina Berger. «Er macht seine Arbeit sehr gut und kümmert sich um uns!»